Unverständnis schlägt mir entgegen, wenn ich mich bei klassischen Saufveranstaltungen ausklammere: Bei der Weihnachtsfeier, dem Herbst-After-Work-Event, dem in dieser Woche anstehenden Fetten Donnerstag bei der Arbeit. Dann fallen schnell mal Begriffe wie “Spaßbremse” – obwohl ich doch nicht bremse, sondern den Anderen “freie Fahrt” ermögliche.
Dieses Unverständnis bekomme ich als feinfühliger Mensch mit, höre “zwischen den Zeilen” die latente Missbilligung. Da ich mich ebenso als selbstkritischen Menschen sehe, frage ich mich dann aber auch: Überinterpretiere ich das nur, liegt es an mir?
Ich missioniere nicht. Weil ich das bei mir gesehen habe: es funktioniert nicht. Nie hätte ich mich “überzeugen lassen”. Weil es mein innerstes Selbstverständnis betraf, zu trinken. Weil ich nicht noch von außen darauf hingewiesen werden wollte, wie sehr ich mich selbst belogen habe. Erst als ich an meine eigenen Grenzen sah, war ich offen für die Abstinenz. Nun gut, das ist ein anderes Thema. …
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