Vitamin B1 senkt bei Alkoholikern den Wunsch zu trinken. Das fanden amerikanische Forscher heraus. Sie gaben stark alkoholabhängigen Personen eine Vorstufe des Vitamin B1, das Benfotiamin – und zwar in einer sehr hohen Dosierung: 600 Milligramm
Mit Erfolg: Der Alkoholkonsum sank deutlich. Zum Vergleich: In Deutschland gilt die Richtlinie, dass 1,5 Milligramm Vitamin B1 täglich ausreichen.
Benfotiamin ist als Vitamin B1-Vorstufe sehr gut für den Körper verfügbar. Die Studienteilnehmer schluckten das Benfotiamin einmal am Tag über 24 Wochen. Engmaschig wurde kontrolliert, ob und wie sich das Trinkverhalten der Alkoholabhängigen änderte.
Nebenwirkungen konnten die Forscher nicht feststellen – aber Wirkungen: Der Alkoholkonsum sank deutlich, und zwar bei Frauen deutlich stärker als bei Männern.
Tierversuche haben gezeigt, dass ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen, insbesondere Thiaminmangel, bei akutem Alkoholismus direkt zum krankhaften Trinken beitragen kann. Ratten, denen man eine Ernährung ohne Thiamin oder sogar Stoffe gab, die das Vitamin B1 blockierten, tranken viel mehr Alkohol als andere Versuchstiere. Durch Thiamingabe konnte das im Tierversuch wieder gebessert werden.
Die Ergebnisse der Tierversuche bestätigte die Studie nun, vor allem für Frauen. Vitamin B1 hilft Alkoholikern dabei, weniger oder gar nicht zu trinken – und das ohne Nebenwirkungen.
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Im Literaturteil finden Sie zu diesem Thema auch:
Doppelblinde, randomisierte, plazebokontrollierte klinische Studie zu Benfotiamin bei schwerer Alkoholabhängigkeit
Mechanismen des Vitaminmangels bei chronischen Alkoholmissbrauchern und die Entwicklung des Wernicke-Korsakoff-Syndroms
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Bild von annquasarano auf Pixabay