Unterernährung ist bei chronischen Alkoholikern häufig. Ein Nährstoffmangel bei Alkoholikern führt auch zu Funktionsstörungen von Neurotransmittern. Zusammenfassung einer älteren, sehr umfangreichen wissenschaftlichen Übersichtsarbeit.
Hypokalzämie (zu wenig Kalzium), Hyponatriämie (zu wenig Natrium), Hypokaliämie (zu wenig Kalium) und Hypophosphatämie (zu wenig Phosphat) wurden alle mit chronischem Alkoholismus in Verbindung gebracht. Niedrige Serum-Magnesium-, Selen- und Zinkspiegelwerden ebenfalls bei Alkoholismus beobachtet. Ein Mangel an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin B1, B2, B3, B6, B9 und C sowie an fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A, D, E und K wurde bei Alkoholikern obendrein festgestellt.
Allgemeine Ursachen für eine Mangelernährung bei Alkoholikern sind eine unzureichende Nährstoffzufuhr, insbesondere ein Mangel an wasserlöslichen Vitaminen in der Ernährung, eine verminderte Aufnahme, eine gestörte Verwertung, ein erhöhter Bedarf an Nährstoffen und eine genetische Veranlagung zu Nährstoffmangel.
Nährstoffdefizite sind daher eine praktisch unvermeidliche Folge von Alkoholmissbrauch, nicht nur, weil Alkohol die Nahrung verdrängt, sondern auch, weil Alkohol die Verwertung von Nährstoffen durch den Körper direkt stört und sie unwirksam macht, selbst wenn sie vorhanden sind.
Chronische Alkoholiker weisen eine Reihe von neurologischen Störungen auf, die mit Nährstoffmängeln zusammenhängen, insbesondere mit Vitaminmängeln, die für eine normale Gehirnfunktion unerlässlich sind. Spezifische Vitamin- und Nährstoffmängel, die bei chronischen Alkoholikern auftreten, können zu schweren funktionellen Beeinträchtigungen und Gewebeschäden, hauptsächlich neuronaler und vaskulärer Art, im Gehirn führen.
Ein Nährstoffmangel bei Alkoholikern führt auch zu Funktionsstörungen von Neurotransmittern, Ionenkanälen, oxidativem Stress und Stoffwechselstörungen im Gehirn. Ernährungsmangel bei chronischen Alkoholikern führt häufig zu einer leichten bis mittelschweren kognitiven Beeinträchtigung, einschließlich einer Beeinträchtigung der perzeptiv-motorischen Fähigkeiten, der visuell-räumlichen Funktionen, des Lernens/Gedächtnisses und der Abstraktions- und Problemlösungsfähigkeit.
Es gibt eine Reihe von Ernährungsdefiziten, die behoben werden müssen, aber Magnesium, Thiamin und andere B-Vitamine müssen sofort verabreicht werden. Eine Ernährungstherapie kann bei der Genesung vom Alkoholismus helfen. Patienten, die eine Ernährungstherapie erhalten haben, berichteten über signifikant weniger Alkoholsucht sowie eine signifikant höhere Nährstoffaufnahme, und eine größere Anzahl von ihnen wurde abstinent vom Alkohol.
Obwohl Abstinenz und richtige Ernährung die Eckpfeiler der Behandlung bleiben, kann eine pharmakologische Modifikation der Neurotransmitterfunktion und/oder eine Verbesserung des zerebralen Stoffwechsels in Kombination mit Verhaltensmethoden ebenfalls von Vorteil sein, schließen die Wissenschaftler schon im Jahr 2005.
Dies ist nur eine grobe Zusammenfassung. Die Originalarbeit findet sich hier. Wer des Englischen nicht so mächtig ist: Die Arbeit lässt sich sehr gut mit www.deepl.com übersetzen (deutlich besser als Google Translate), was wir aus Urheberrechtsgründen nicht einfach so machen dürfen.
Interessant in dem Zusammenhang auch Drunkorexie: Gestörtes Essverhalten bei Alkoholikern.
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