Meine Frau trinkt so gut wie keinen Alkohol. Hat sie noch nie. Früher wollte ich oft, dass sie bei meinen Eskapaden “mitmacht”, was sie nie tat. Gottseidank. Dies erleichterte natürlich ungemein die Festigungsphase meiner Abstinenz. So ist es zuhause überhaupt kein Problem, weil es eben kein Thema ist. Da muss beim Essen kein Wein auf den Tisch, freudige Anlässe tun auch mit Saftschorle und Tee gut.
Sie hat auch nie verstehen können, was mir der Alkohol bedeutet hat. In vielen Gesprächen bei den vielen Spaziergängen, die wir seit rund zwei Jahren unternehmen, konnte ich ihr zumindest viele Sichtweisen erzählen, Muster erklären. VERSTEHEN wird sie es nicht, aber sie nähert sich ungemein einer für sie nachvollziehbaren Tatsache: dass da etwas war, was mich ziemlich fest im Griff hatte.
Es ist wie beim Radfahren oder Schwimmen: Erkläre jemand, der das nicht kann, wie es ist, wenn man es kann. Man versteht es erst DANACH. Oder: versuche jemand mit Worten zu erklären, wie etwas schmeckt. Das geht auch nicht, da man nur Vergleiche heranziehen kann; wer nie eine Tomate im Mund hatte, weiß nicht, wie sie schmeckt. Unsere Sprache kommt da an Grenzen. Man bekommt es einfach nicht “beschrieben”. …
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Bild von Manfred Antranias Zimmer auf Pixabay