Mein erster Tag im Programm neigt sich dem Ende. In der Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen und fühlte mich morgens gnatzig, gereizt, eine Mischung aus erschöpft und irgendwie hibbelig und rastlos. Es ist okay, ich hatte nicht damit gerechnet heute gleich Bäume zu umarmen. Ich nehme die Gefühle an, wie sie kommen.
Mit der Rastlosigkeit habe ich mich dann in die Wohnungsumgestaltung gestürzt und als ich ein gewisses Maß an Chaos angerichtet hatte fühlte ich mich langsam besser. Mein geliebtes Sofa, auf dem ich so oft versumpft bin, wechselte den Platz. Und als ich mich dann aufs Sofa setzte wurde mir bewusst dass ich in so einer Situation auch häufig getrunken habe. Ich bin schon lange gerne handwerklich aktiv, umziehen, umräumen, sägen, schrauben, schleifen, hämmern, malern… so was macht mir Spaß. Und bisher gehörte danach auch der Alkohol dazu, „zur Belohnung“. Die Assoziation hatte ich als ich da so nach getaner Arbeit die Beine hochlegte. Es war nicht so dass ich losgehen und was holen wollte, ich habe einfach registriert, dass ich in Situationen wie dieser oft getrunken habe und mich gefragt, was das eigentlich für eine bescheuerte Belohnung ist.
Später nachdem ich weiter geräumt hatte verließen mich die Kräfte und ich …
Bild von mohmadnady auf Pixabay