Seit ich gestern das Buch Alkohol ade gelesen habe, ist zum ersten Mal Hoffnung aufgekeimt, dass sich auch bei mir was ändern kann. Alle Beratungen, seien sie ärztlich oder therapeutisch gewesen, haben immer auf den massiven Einsatz der eigenen Willenskraft abgezielt, mit dem bitteren Beigeschmack, dass ein Versagen eben eigene Schuld ist. Entsprechend landete ich einer Spirale abwärts von Selbstvorwürfen, Selbstverachtung, Verzweiflung und Scham.
Ich würde mich als “funktionierenden Alkoholiker” einordnen. Der Preis für “das Funktionieren” ist mir aber zu hoch geworden und ein gigantischer Betrug. Ich habe das ewige Schauspiel satt. Die ewigen Selbstvorwürfe. Das Steigern der beruflichen Leistung als Selbstbeweis, dass es doch irgendwie noch alles geht. Mehr noch, ahne und fühle ich, dass alles in einer Katastrophe enden wird.
Ich bin sehr betrübt, wenn ich an meine Kinder, Enkel und Frau denke. Was würde ich ihnen antun? Das Buch hat mir geholfen, den Weg in die Abhängigkeit zu verstehen. Es hat mir aber auch geholfen, den Weg heraus zu verstehen. Nach der Lektüre des Buches habe ich mich gestern mit meiner Frau zusammengesetzt. Wir planen jetzt den Aussstieg. Sie ist wahnsinnnig erleichtert. …
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Foto von Elisa Ventur auf Unsplash