Saufdruck habe ich keinen, ganz im Gegenteil. Aber in Erwartung einer Frühlingseuphorie macht sich nur Depressivität breit. Ich kann es meiner Frau auch kaum verständlich machen, meine Worte reichen nicht aus, das zu beschreiben, was mich derzeit belastet. Dabei habe ich schon vor einem Jahr “alles auf den Tisch” gelegt.
Und sage es ihr auch jetzt wieder, wenn die Erinnerung durchbricht: Wenn ich an einem Supermarkt vorbeikomme, in dem ich vor einem Jahr morgens schon zwei Dosen kaufte, an einem Parkplatz vorbeifahre, an dem ich im letzten Jahr in der Mittagspause noch zwei Dosen nachtankte, all die Momente nochmals erlebe, die mich damals nur noch von Minute zu Minute leben ließen; selbst “Tag für Tag leben” beschreibt es nur unzulänglich.
ich fühle mich wie ein Täter, der an den eigenen Tatort zurückkehrt. Mein verstand will mich beruhigen, schafft es aber nicht. Jede kleine Aufgabe wird zu einer riesigen Anstrengung. Es ist zurzeit furchtbar.
Vielleicht trifft es mich auch so hart, weil ich auf ein “entspannt-grinsendes auf den Jahrestag Hintänzeln” gehofft habe, dort und dann zu “feiern” zu können glaubte. Ich versteh mich einfach nicht. …
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Foto von Gianfranco Grenar auf Unsplash