Alkohol begleitet mich schon immer, meine ganze Familie ist mehr oder weniger abhängig. Aber durch meine Berufstätigkeit hatte ich es relativ gut im Griff. Unter der Woche gar nix und am Wochenende höchstens auf Feiern oder ein Glas zum guten Essen. Dann kam Corona. Homeoffice.
Meine Familie ging weiterhin aus dem Haus, ich im Haus gefangen. Der Stress schoss ins unendliche. Also, Wein zum Entspannen. Ist ja egal, sieht ja keiner. Musst ja morgens nicht fahren. Bis zum Nachmittag waren die Promille weg und bevor der Rest heim kommt, war ich zwischendurch schnell einkaufen und habe Nachschub geholt. Mein Mann, der nichts trinkt, wurde misstrauisch. Da fing ich an, die Flaschen zu verstecken. Oder ich schüttete den Wein in die Thermoskanne, tauschte den Inhalt gegen Eistee …
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