Es hat am Ende gut getan, mich meinem Potpourri der Sauferinnerungen zu stellen. Das Schreiben zwischendurch war dann aber doch sehr schwer, weil vieles wieder sehr präsent wurde. Mehr als zwei am Tag packte ich nicht zu schreiben – vor allem mental.
Ich kann all die Dinge nicht ungeschehen machen. Auch weil vieles zu dem Menschen von heute geführt hat, der ich heute bin und nicht missen möchte. Eine Sache hat sich jedoch aus dem Schreiben all der Einflüsse des Alkohols herauskristallisiert: Ich hätte mehr aus meinem Leben machen können. Er stand mir zu oft im Weg. Ich habe keinen Grund zu klagen, aber ich hätte mehr aus meinen Talenten machen können.
Denn der Alkohol nahm mir auf lange Sicht den Mut, Dinge zu wagen. ich zog im privaten wie im beruflichen Leben zumeist die bequeme Feierabendbierwelt, das Entspannungstrinken vor.
So denke ich immer wieder an all die dummen Dinge, vor allem die unterlassenen Dinge zurück. Da reicht ein Erinnerungsfetzen, um mich wieder in den Zustand am TT.MM.JJJJ (beliebig austauschbar aus meiner Biografie) zurückzuversetzen. Und was ich früher vielleicht als “lustige Saufanekdote” ansah, beschämt mich heute.
Ja, Scham ist immer noch ein großes Thema. Scham vor mir selbst. Und dass ich es so weit …
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Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay