Die Wernicke-Enzephalopathie (Gehirnerkrankung) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems, die in der Regel mit chronischem Alkoholabusus in Verbindung gebracht werden kann und letztendlich durch einen Thiaminmangel (Vitamin B1) hervorgerufen wird. Durch Kombination mit Symptomen des Korsakow-Syndroms wird es zum Wernicke-Korsakow-Syndrom.
Die Wernicke-Enzephalopathie befällt vor allem Bereiche des Gehirns, die einen starken Bedarf an Vitamin B1 haben. Prinzipiell kann jeder daran erkranken – in Israel erkrankten 2003 mehrere Säuglinge durch Vitamin B1-freie Nahrung daran. Am allerhäufigsten trifft es aber Alkoholiker.
Der Mangel an Vitamin B1 stört den Kohlehydrat-Stoffwechsel im Gehirn. In der Folge kommt es zu Wassereinlagerungen (Ödemen), später kommt es zu Einblutung und der Bildung kleiner Gefäße an einigen Stellen des Gehirns (Kapillaren) – diese Gehirnteile werden in der Folge dadurch zerstört.
Wichtige Symptome im Vergleich, aus beiden Symptomkomplexen zusammen entsteht die Diagnose Wernicke-Korsakow-Syndrom
Wernicke-Enzephalopathie | Korsakow-Syndrom |
Ein “hirnorganisches Psychosyndrom” mit Gedächtnisverlust, Psychose, Verwirrung und Konfabulationen (das Füllen von Gedächtnislücken durch frei erfundene Begebenheiten), Desorientiertheit sowie Apathie und Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit (Somnolenz) | Vergessen alter Gedächtnisinhalte (retrograde Amnesie) |
Gang- und Standunsicherheit | Unfähigkeit sich Neuerlebtes zu merken (anterograde Amnesie) |
Augenbewegungsstörungen und Augenmuskellähmungen, u.a. mit Doppeltsehen | Antriebsarmut |
Sprechstörungen | erhöhte Müdigkeit und starke Ermüdbarkeit |
Euphorie und starke Gefühlsschwankungen |