Zwei Jahrzehnte Alkoholmissbrauch – mit zahlreichen Abstinenzphasen, aber doch – das passte nicht zu meinem Image, zur Außenwahrnehmung der toughen Karrierefrau & Mutter. Doch dann kam Corona.
Der Wegfall der Alltagsstrukturen mit langen Bürotagen, der Wahnsinn von Homeoffice und Homeschooling, die Unsicherheit, die rapide Verschlechterung der Alzheimer-Erkrankung meines Vaters den ich nicht sehen konnte… all das hat dazu beigetragen, dass mir der Alkoholkonsum völlig entglitten ist. Aus der täglichen Flasche Rotwein, die ich über Jahre schon abends konsumiert hatte wurden plötzlich 1 1/2, schon morgens kam das Craving zu Trinken und wurde mit einem Bier befriedigt. Und dann im Laufe des Tages noch 2-3 weitere. Im Verlauf des Jahres wurde ich zu einer Spiegeltrinkerin, tagsüber noch (meist) funktionierend aber ab 4 am Nachmittag zunehmend betrunken. …
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