Die Psyche hat als Erklärung für den Drang nach Alkohol ausgedient, weiß die Forschung heute. Bekommt man die Finger nicht vom Glas, liegt das vor allem an Nervenbotenstoffen wie Serotonin, Dopamin, GABA oder Glutamat, die der Alkohol aus der Bahn wirft.
Der Betroffene fühlt sich dauergestresst, niedergeschlagen oder unmotiviert – und greift immer wieder zum Glas, weil der Alkohol kurzfristige Besserung verspricht. Die Hirnchemie läuft Amok, die Suchtspirale dreht sich. Ihr nicht entkommen zu können, hat nichts mit Willensschwäche zu tun.
Als wäre das noch nicht genug, raubt Alkohol dem Körper lebenswichtige Nährstoffe. Fehlen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder Eiweiße, reichen die Symptome von A wie Angst bis Z wie Zittrigkeit. Das Dumme: Der Trinker hat „gelernt“, Unwohlsein mit dem nächsten Glas wenigstens kurzfristig verstummen zu lassen. Die Symptome von Nährstoffmängeln sind also eine riesige Rückfallgefahr.
Angst, Nervosität, Antriebslosigkeit oder Schlafmangel werden beim Alkoholiker immer wieder auf die Psyche geschoben. Dabei stecken häufig genug sehr wahrscheinlich nur Nährstofflücken dahinter. Es wäre es einfach, diese Lücken zu schließen, damit für mehr Wohlbefinden zu sorgen und Rückfälle zu vermeiden. Vom Alkoholiker verlangt man aber, gegen diese Symptome mit schierer Willenskraft anzugehen. Kein Wunder, dass nur zirka einer von fünf Trinkern mit den gängigen Behandlungsmethoden den langfristigen Ausstieg schafft.
Die Autoren haben einen Nährstoff-Plan entwickelt, der den erfolgreichen Alkohol-Ausstieg von Gaby Guzek – selbst Betroffene – unterstützt hat. In den USA nutzen bereits etliche Kliniken bei der Behandlung von Alkoholikern ebenfalls Nährstoffe. Ihre Erfolge sind weit überdurchschnittlich. Selbst der Gründer der Anonymen Alkoholiker, Bill W., konnte erst durch Nährstoffe zufrieden abstinent werden. Wer einmal durchschaut hat, wieviel knallharte Medizin hinter dem Drang zum Glas steckt, hat eine große Hilfe beim Ausstieg an der Hand.
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