Beide begleiten mich etwa die Hälfte meines Lebens, seit Anfang meiner 20er, als es damit losging, dass es mit mir schiefging. Der Alkohol war da noch weit weg, ich hatte mir zunächst andere eher mittelgute Coping-Strategien ausgesucht um zu kompensieren: erst eine Anorexie (subjektiv am wenigsten Leidensdruck, auch wenn ich fast drauf gegangen wäre, ich habe schon immer gerne übertrieben), dann Bulimie (im “Endstadium” subjektiv am Schlimmsten für mich), zuletzt der Alkohol. Die Symptomatiken meines Defekts lösten sich nahezu ab bzw. ich habe sie ausgetauscht und alle erfüllten dieselbe Funktion.
Geschämt habe ich mich seitdem vor mir und für mich, dass ich so offenkundig untauglich bin und – obwohl es mir äußerlich zu keinem Zeitpunkt an irgendetwas gefehlt hat – nicht einfach normal leben kann so wie alle anderen auch. Natürlich war mein Studium zu den hin Examen recht anstrengend und später der Job bzw. noch später Job und Kind nicht minder, aber die anderen können das doch auch ohne Totalausverkauf, oder nicht?
Ich habe im Zuge der früheren Esstörungen jahrelange Therapieerfahrung angesammelt und weiß um die Kontraproduktivität dieser Gedanken, los geworden bin ich sie bislang nicht.
Und beim Alkohol (ebenso wie bei der Bulimie) natürlich die alltägliche Scham bzw. der Selbstekel, ständig verbunden mit der Angst, entdeckt zu werden. Die ständigen Lügen, das Verstecken. …
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Bild von octavio lopez galindo auf Pixabay