Dann war ich, der Vollständigkeit halber, bei den Anonymen Alkoholikern. Zwei Mal. Das Setting war ähnlich dem bei der Caritas, die Problemlage der Teilnehmer ebenfalls. Ich sah keinen Sinn darin, mir das alles anzuhören. (…)
Ich bin mittlerweile bis auf weiteres ziemlich davon überzeugt, dass „Gabys-Konzept“ seine Wirkung bei mir nicht verfehlt hat und es mag auch sein, dass wir heutzutage alles im Übermaß psychologisieren. Allerdings bin ich mir auch vollkommen sicher, dass sich nicht jede Gefühlsregung und Verhaltensweise mit Hilfe der Biochemie restlos erklären und durch die Zufuhr entsprechender Mittelchen in die gewünschte Richtung regulieren lässt. Wenn dem so wäre, wäre ich von der Natur und den Geheimnissen des Lebens echt enttäuscht.
Ich habe immer sehr viel Verständnis für meine Mitmenschen und glaube primär an das Gute im Menschen und so unterstelle ich den soz. Pädagogen und Psychologen, denen ich bisher begegnet bin, gute Vorsätze, solange ich keine gegenteiligen Erfahrungen gemacht habe.
Ob sie mir helfen können ist eine andere Frage. Ein Schwätzchen mit einem Suchtberater halte ich aber so oder so für deutlich sinnvoller als vor einer RTL-Spielshow zu versacken.